Was viele nicht wissen, es gibt 3 unterschiedliche Fussformen:
- Die griechische Fussform beschreibt eine dreieckige Fussspitze, der zweite Zeh ist somit länger als der grosse. Diese Füsse fühlen sich in spitzigen Schuhen wohl, leiden jedoch unter geraden oder runden Schuhformen.
- Die römische Fussform beschreibt den eckigen Fuss, bei dem die kleinen Zehen genauso lang sind wie der grosse. Hier ist eine gerade oder leicht abgerundete Schuhform passend. Ziemlich schlimm ist es, wenn dieser Fuss in Spitzige Schuhe „gequetscht“ wird.
- Die ägyptische Fussform ist abfallend, die Zehen sind jeweils kleiner als der grosse. Runde Schuhformen schmeicheln diesem Fuss, zu spitz oder zu eckig mag er hingegen gar nicht.
Wird aufgrund der Mode oder persönlicher Vorlieben die passende Schuhform nicht berücksichtigt, stellt sich bereits nach wenigen Minuten bzw. Schritten ein einengender Druckschmerz ein. Das ist ein Zeichen, dass der Fuss sich gegen dieses „Korsett“ sträubt. Folgen sind Blasenbildungen an den Druckstellen. Eine Blase ist ein Notfallplan der Haut, die durch punktuelle Wassereinlagerung unter der Hornschicht versucht, den Druckschmerz wie mit einem Kissen zu lindern. Dauert der Druck länger an oder wiederholt er sich, kommt es zu einer Schrundenbildung. Die Epidermis häuft Hornlamellen an, um eine Schutzmauer gegen die Druckstelle aufzubauen. Senkt sich diese Hyperkeratose nun ein kommt es zu einem Hühnerauge (Clavus). Dieser Horndorn verursacht eine punktuelle Entzündung, welches dem Auge eines Huhns ähnelt – innen dunkel, da eingesunken, weisser Rand aus Hornmaterial und der rote Ring. Hühneraugen sind sehr schmerzhaft, lassen sich aber vermeiden. Leichte Druckstellen lassen sich prophylaktisch von einer Kosmetikerin entfernen.
„Eine Schülerin fragte mich einmal, warum alle deformierten Fussbilder von Frauen sind? Die Antwort lautet: Weil sich ein Mann niemals lange in einen unbequemen Schuh zwängen lässt.“
Die Form der Zehennägel ist gegeben und kann von der Kosmetikerin nicht verändert werden. Es ist zu beachten, dass die Nägel nicht zu kurz und seitlich nicht abgerundet werden. Aber auch zu lange Zehennägel können unschöne Deformationen verursachen oder Schmerzen bereiten. Durch das Anstossen des Nagels an der Schuhspitze wird dieser nach hinten geschoben und die weiche Matrix (Nagelwurzel) wird zusammengestossen. Dieser Nagel wächst mit markanten Querrillen nach vorne. Durch leichten Druck mit dem Daumen lässt sich die ideale Länge der Fussnägel ertasten: der Nagelrand sollte mit der Haut spürbar sein. Nagelverdickungen und Verfärbungen sollten beobachtet und im Zweifelsfall abgeklärt werden. Oft leidet der kleine Zehennagel unter zu engen Schuhen und „verschwindet“ zum Teil regelrecht. Hierbei handelt es sich um ein rein kosmetisches Problem, denn die Zehennägel haben im Gegensatz zu den Fingernägeln ihre Funktion im Laufe der Evolution verloren.
Den freien Rand und den Nagelfalz zu reinigen ist notwendig, um Hautrückstände zu entfernen – damit der Nagel ungehindert nach vorne wachsen kann. Niemals sollte dabei mit Metallinstrumenten unter dem Nagel gekratzt werden, denn hier befindet sich ein Häutchen (Hyponychium), welches das Nagelbett mit der Nagelplatte verbindet. Wird dieses Häutchen verletzt, können Pilzsporen unter die Nagelplatte eindringen und sich vermehren. Der Nagelpilz ist genauso häufig wie der Fusspilz (ca. 4% der Bevölkerung), jedoch viel schwieriger zu behandeln. Die Füsse müssen regelmässig eingecremt werden, denn genau wie die Handinnenflächen besitzen die Fusssohlen keine Talgdrüsen. Wird die Haut nicht genährt, wird die Hornhaut, welche wir zum Schutz aufgebaut haben, spröde und rissig. Neben diesen gesundheitlichen Aspekten kann es übrigens auch etwas Meditatives haben, die Füsse einzucremen.
Unsere Füsse werden täglich mit unserem Körpergewicht belastet, tragen uns überall hin und müssen alle Modetrends mitmachen. Ich finde, da wäre ein kleiner Dank angebracht!
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